Betriebliche Suchtprävention – eine wichtige Säule des Betrieblichen Suchtmanagements: Teil 2
Präsentismus im Unternehmen
Nicht nur die Arbeitswelt und deren Rahmenbedingungen können Auslöser z. B. für Suchterkrankungen sein, sondern jeder Betroffene ist ein Teil dieses Problems. In meiner Arbeit widme ich mich vor allem der Selbstverantwortung der Betroffenen. Denn gerade der Verlust an Produktivität durch suchtabhängigen Präsentismus ist sehr hoch – ganz nach dem Motto: „Ich bin zwar abhängig, aber arbeiten geht gerade noch!“ Doch der Schein trügt: Gerade hier kommt es zu Leistungseinbußen und zu einem erhöhten Sicherheitsrisiko, etwa durch Fehler, die durch die Folgen der Erkrankung entstehen. Doch nicht nur die Produktivität und Arbeitsleistung leidet – auch das Arbeitsklima unter den Kollegen wird in Mitleidenschaft gezogen.
Punkten mit Betrieblicher Suchtprävention
Es gibt bereits viele Unternehmen, die Gesundheitsmanagement einführen, weil sie wissen, dass sich das BGM positiv auf das allgemeine Betriebsklima auswirken kann und auch betriebswirtschaftlich zur Förderung beiträgt. Wichtig ist jedoch auch, dass die Betriebliche Suchtprävention, die eine Säule des BGM darstellt, tiefgreifende Intervention benötigt. Unternehmen müssen offen damit umgehen.
Suchtprobleme gibt es nicht erst seit Kurzem. Sie sind schon lange ein Bestandteil in Unternehmen, auch wenn diese Problematik immer wieder gerne unter den Teppich gekehrt wird. Denn Organisationen wollen nach außen „sauber“ dastehen. Sie wissen nicht, was passiert, wenn sie mit solchen Themen an die Öffentlichkeit gehen, welche Auswirkungen das Thema „Sucht“ auf die gesamte Region hat. Sie haben schlichtweg Angst den Stempel aufgedrückt zu bekommen, dass in diesem Unternehmen Süchtige arbeiten. Doch das ist nicht der Fall. Hierfür möchte ich Unternehmen sensibilisieren. Es ist wichtig zu verstehen, dass dieses Problem allgemein besteht und dass daran gearbeitet wird. Gehen Sie offen damit um.
BGM kann heute insbesondere im Bereich Employer Branding eine große Hilfe sein. Denn gerade wenn gezeigt wird, dass man mit dem Thema offen umgeht, wenn Unterstützung geboten wird, stärkt dies die Arbeitgebermarke und macht das Unternehmen nicht nur für potenzielle Mitarbeiter attraktiv, sondern sorgt auch intern für die Mitarbeiterbindung.