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30.04.2020

Gesund führen und der Crossover-Effekt

„Mach doch was du willst“, schreit Peters Ehefrau hysterisch durch den Flur, packt ihre Sachen und schmeißt die Tür hinter sich zu. „Wo will Mama denn hin?“, fragt der kleine Maximilien und schaut seinen Vater dabei mit traurigen Augen an. „Das wird schon wieder.“ Peter versucht den Kleinen zu beruhigen, so richtig überzeugt ist er von seiner Aussage allerdings selbst nicht. In letzter Zeit läuft in seinem Privatleben so einiges schief, von der Arbeit ganz zu schweigen. Peter, Chef eines mittelständischen Unternehmens, betritt am nächsten Tag sein Büro und wird unmittelbar von einem Abteilungsleiter mit den neuesten Umsatzeinbußen konfrontiert. Seine Laune ist nun komplett im Keller – die Mitarbeiter gehen ihm jetzt besser aus dem Weg!

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Führungskräfte übertragen Stress auf ihre Mitarbeiter

Crossover-Effekt – schon mal davon gehört? Der Crossover-Effekt bedeutet vereinfacht, dass sich erschöpfte und Stress geplagte Führungskräfte negativ auf ihre Mitarbeiter auswirken.

Wenn Führungskräfte überlastet und überfordert sind, sind sie oftmals einfach nicht mehr in der Lage, Belastungen für sich selbst und ihre Mitarbeiter oder ihr Team zu reduzieren. On Top können sie ihre Mitarbeiter weniger motivieren und die Gesamtgesundheit reduziert sich weiter.

Wie der Crossover-Effekt Unternehmen und deren Mitarbeiter bedroht

Dieses Verhalten hat nach wenigen Monaten prägnante negative Auswirkungen – Mitarbeiter fühlen sich zunehmend unwohl und entwickeln sogar verstärkt psychosomatische Beschwerden. Kopfschmerzen in unterschiedlichen Formen und Magen-Darm-Beschwerden führen das Feld an.

Was oft nicht gesehen wird ist, dass in dem Team oder in der kompletten Abteilung ein Kreislauf mit sehr üblen Folgen losgetreten wird. Für kleinere Unternehmensstrukturen, Handwerksbetriebe und Firmen, in denen der Chef tagein tagaus alles selbst regelt und klärt, kann das auch ganz schnell mal das Aus bedeuten.

Führungskräfte müssen als Vorbild voran gehen

Unternehmen müssen dazu unbedingt zunehmend sensibilisiert werden, gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Führungskräfte und Mitarbeitern zu fördern und allen Beteiligten einen entsprechenden Rahmen dafür bieten. Passende Seminare für Führungskräfte, in denen diese lernen, wie sie wirklich sorgsam mit sich selbst und ihren Mitarbeitern umgehen, bilden einen sinnvollen Einstieg.

Wenn Führungskräfte auf sich selbst und ihre Gesundheit Acht geben und dieses Verhalten durch Vorbildfunktion an ihre Mitarbeiter weitergeben können, werden ganz bestimmt Krankenstände gesenkt, die Motivation gesteigert und die Leute gehen wieder wirklich gern zur Arbeit.

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