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27.09.2018

Gesundheit – was ist das überhaupt genau?

Hierzu gibt es eine Vielzahl an Definitionen und Erklärungen. Die bekannteste stammt wohl von der WHO.

Seit 1948 definiert sie Gesundheit wie folgt: „Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen, ist ein Grundrecht jedes Menschen, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung.“

Mir persönlich gefällt die Definition von Dr. Matthias Lauterbach besser: „Gesundheit ist ein lebenslanger Lern- und Veränderungsprozess, den es bewusst zu gestalten gilt.“

Und genau diese Definition ist mein Ansatz in der Arbeit mit Führungskräften.

Das bewusste Gestalten der eigenen Gesundheit, um so die eigenen Mitarbeiter gesund führen zu können.

Gesund ist angesagt!

Medizinisch wird der Begriff Gesundheit häufig auf den Aspekt des Physischen reduziert und ganz oft vereinfacht als „Abwesenheit von Krankheit“ verstanden. Ich persönlich finde diese Ansicht sehr „hinterwäldlerisch“. Denn gerade die psychische Gesundheit rückt immer mehr in den Vordergrund einer modernen Arbeitswelt und ist in menschenorientierten Unternehmenskulturen „sehr angesagt“.

Hängt unser Glück von Gesundheit ab?

Der Übergangsbereich zwischen beiden Zuständen – gesund und nicht gesund – wird als sogenannte „Befindlichkeitsstörungen“ charakterisiert. Ethisch gesehen ist Gesundheit, als „höheres Gut“, dagegen ein stark mit dem Begriff des Glücks verknüpftes Ideal. Heißt das etwa, dass kranke Menschen nicht glücklich sind? Oder nicht glücklich sein dürfen? Wie steht das im Kontext zu glücklichen und zufriedenen Mitarbeitern?

Gesundheit wird empfunden

Unabhängig von allem ist Gesundheit vor allem ein subjektiv empfundener Zustand, abseits der diagnostischen Nachweisbarkeit. Hier werden nämlich Krankheit und Gesundheit durch Grenzbereiche und Grauzonen miteinander vereint: Der Mensch kann krank sein, sich aber – vor allem bei Abwesenheit von Symptomen – gesund fühlen. Umgekehrt kann ein Mensch sich krank fühlen, aber medizinisch betrachtet vollkommen gesund sein.

In Jules Romains' Roman „Knock, ou le triomphe de la médicine“ wird dieses Paradox treffend in dem Satz zusammengefasst: „Tout homme bien portant est un malade qui s'ignore.“, frei übersetzt: „Gesunde Menschen sind nur Kranke, die von ihrem wahren Zustand nichts wissen.“

Was hat das alles mit gesunder Führung und gesundem Führen zu tun? Eine ganze Menge. Ist ein Mensch nämlich krank, verändert sich so einiges in seinem Leben. Kranke Führungskräfte sind definitiv nicht in der Lage gesund zu führen! Mehr dazu folgt in den nächsten Blogs.

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