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30.10.2019

Suchtprävention: starre Pläne vs. individuelle Konzepte

Peter war ein gern gesehener Kollege. Er war jederzeit für einen Spaß zu haben, hat immer alle Kollegen zum Lachen gebracht. Bis er zu weit ging und seinen Alkoholkonsum nicht mehr im Griff hatte. Heute hat er seinen Job an den Nagel gehängt. Jobbt sporadisch mal hier mal da und versucht seine Sucht in den Griff zu bekommen. Und auch Nadine war sehr beliebt und kommunikativ, bis sie nur noch in der digitalen Welt lebte. Ihre Kommunikation läuft heute nur noch über Tasten, oder vielmehr über den Touchscreen.

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Gibt es in ihrem Unternehmen Menschen wie Peter oder Nadine? Eine gezielte Suchtprävention hätte hier helfen können. Deshalb beugen Sie in Ihrem Unternehmen vor.

Was bedeutet Suchtprävention?

Suchtprävention leistet einen zentralen Beitrag zur Verbesserung der psychischen Gesundheit. Zielgerichtet und wissenschaftlich fundiert kann sie helfen die Gesundheit der Menschen zu steigern, gesellschaftliche Kosten zu senken und die Lebensqualität des Einzelnen sowie der Gesamtheit zu erhöhen.

Um die weitreichenden Folgen, die mit Substanzmissbrauch und Verhaltenssüchten einhergehen, zu verringern, muss die Vorbeugung von Sucht, neben der Therapie und Nachsorge auch in Unternehmen präsent sein – mit modernen und flexiblen Ansätzen. Das bedeutet auch, dass die Suchtprävention keinem roten Faden folgen kann, der für alle gleichermaßen gilt. Stattdessen ist es wichtig, sich zunächst auf das Individuum zu konzentrieren und die entsprechenden Rahmenbedingungen im Unternehmen zu prüfen: Was wird im Bereich der Prävention bereits geleistet? Gibt es zum Thema Suchtprävention Betriebsvereinbarungen oder nicht? Auch hier sollte immer der Mensch, dem man helfen möchte im Vordergrund stehen. Suchtprävention nach dem Motto »der gute Wille zählt« kann nicht gelingen.

Ziele moderner Suchtprävention

Zu den vorrangigen Zielen suchtpräventiven Handelns gehört an erster Stelle die Vermeidung oder die Hinauszögerung des Einstiegs in den Konsum legaler und illegaler Drogen sowie auch beispielsweise des Glücksspiel- oder Wettsuchtverhaltens. Hinzu kommen die Früherkennung und Frühintervention bei riskantem Konsumverhalten und die Verringerung des Missbrauchs von Sucht. Suchtprävention, die die relevante Zielgruppen in ihren Lebenswelten anspricht, ist besonders wirksam. Diese gelingt beispielsweise im beruflichen Kontext, denn der Arbeitsplatz bildet mit 8 Stunden am Tag durchaus eine Lebenswelt. Aber auch in Clubs und Diskotheken wird vor allem wegen Drogenmissbrauchs Suchtprävention betrieben.

In meiner Arbeit sind mir Multiplikatoren wichtig. Deshalb bin ich ein Mitglied der F-Foundation, die Christiane F. gewidmet ist. Hier stehen vor allem die Aufklärung und Prävention im Vordergrund. Mein Ziel ist es die Suchtprävention von Firmen und Führungskräften voranzutreiben und auch Eltern und Lehrer im Früherkennen von Suchterkrankungen zu unterrichten. Und dabei ist immer eines zu beachten: Der Mensch ist individuell. Jeder denkt anders, jeder verhält sich anders und jeder hat eine andere Affinität. Der eine ertränkt seine Sorgen in Alkohol, der andere vergisst sich selbst vor dem PC. Und so individuell wie die Menschen in ihrer Suchtproblematik sind, so muss auch Suchtprävention angewandt werden. Da gibt es eben nicht diese eine Lösung!

Hier lesen Sie mehr zur F-Foundation: https://www.f-foundation.org

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